Wie Vitamin D-Mangel und Regelschmerzen zusammenhängen

 
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Was ist eine Dysmenorrhö?

Als Dysmenorrhö (Dysmenorrhoe) bezeichnet man Regelschmerzen, die vor, während oder nach der Menstruation auftreten. Es können zwei Formen unterschieden : die primäre und die sekundäre Dysmenorrhö. 

Die primäre Dysmenorrhö tritt bereits mit Einsetzen der ersten Regelblutung (Menarche) ein. Ursachen können Fehlbildungen der Gebärmutter oder eine erhöhte Prostaglandinsynthese im Endometrium (der Gebärmutterschleimhaut) sein. Bei Prostaglandinen handelt es sich um Gewebshormone, die unter anderem eine zentrale Rolle bei der lokalen Schmerzvermittlung spielen und Entzündungsprozesse vermitteln. In der Gebärmutter sorgen sie dafür, dass sich die Gebärmuttermuskulatur zusammenzieht, um die Gebärmutterschleimhaut abzustoßen.

Die sekundäre Dysmenorrhö ist mit einer bestimmten Ursache bzw. Erkrankung assoziiert: So können beispielsweise die Endometriose (bei der sich Gebärmutterschleimhaut-ähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter ansiedelt), Zysten, Myome oder gar psychologische Faktoren die Regelschmerzen auslösen.

Im Normalfall werden bei starker Dysmenorrhö Kontrazeptiva oder NSAR (sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika eingesetzt. Zu den typischen Vertretern der NSAR gehören Ibuprofen, Diclofenac oder Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin ®).

Sie hemmen die Cyclooxygenase (COX) 1 und 2. Diese Enzyme sind wiederum an der Prostaglandinsynthese beteiligt, sodass durch Hemmung dieser weniger Prostaglandine produziert werden und somit weniger Schmerzen entstehen.

Die Rolle von Vitamin D bei Dysmenorrhö 

Vitamin D gehört zur Gruppe der fettlöslichen Vitamine. Sie ist insbesondere für ihre wichtige Rolle im Calciumhaushalt bekannt, denn sie ist notwendig für die Aufnahme von Calcium in unserem Darm und dessen Einbau in unsere Knochen. Zusätzlich wirkt Vitamin D antiinflammatorisch (entzündungshemmend). 

Eine systematische Literaturrecherche konnte aufzeigen, dass ein Vitamin D-Mangel sich negativ auf die primäre Dysmenorrhö auswirkt, da:

  1. sich durch den Vitamin D- Mangel die Prostaglandinkonzentration in unserem Körper erhöht, welches wiederum die Kontraktilität der Gebärmutter und damit Schmerzentstehung fördert. Vitamin D reguliert nämlich eigentlich die Prostaglandinsynthese in unserem Körper, in dem sie COX 2 hemmt.

  2. der mit dem Vitamin D-Mangel einhergehende Calciummangel die Kontraktilität der Gebärmuttermuskulatur erhöht, was wiederum die Regelschmerzen verstärkt. Die Muskelkontraktion wird nämlich unter anderem durch Calcium reguliert. Calcium stabilisiert das Ruhemembranpotential, also das Membranpotential einer erregbaren Zelle im Ruhezustand. Besteht nun ein Calciummangel, tritt eine leichtere bzw. gesteigerte neuromuskuläre Erregbarkeit ein, was wiederum Krämpfe zur Folge haben kann.

Eine deskriptiv-analytische Studie mit 372 Teilnehmerinnen mit milder, moderater und starker Dysmenorrhö konnte eine negative Korrelation zwischen der Serum Vitamin D-Konzentration der Probandinnen sowie deren Angaben zur Intensität ihrer Regelschmerzen (gemessen an der visuellen Analogskala zur subjektiven Messung der Empfindungsstärke) feststellen: so hatten die Teilnehmerinnen mit einer niedrigeren Vitamin D-Konzentration stärkere Regelschmerzen angegeben. 

Eine randomisierte kontrollierte Studie zu diesem Thema kam zum gleichen Entschluss: im Vergleich zur Kontrollgruppe hatten die Teilnehmerinnen mit einer primären Dysmenorrhö und einem Vitamin D-Mangel stärkere Regelschmerzen auf der visuellen Analogskala angegeben. 

In einer randomisierte Doppelblindstudie mit 60 teilnehmenden Frauen mit primärer Dymenorrhö und Vitamin D-Mangel wurden diese zufällig einer Kontroll-und Interventionsgruppe eingeteilt. Die Teilnehmerinnen der Interventionsgruppe, die wöchentlich 50000 IE Vitamin D erhielten, zeigten nach acht Wochen eine signifikante Verbesserung ihrer Regelschmerzen im Vergleich zur Kontrollgruppe.


Es lohnt sich bei Regelschmerzen also definitiv den Vitamin D-Status bestimmen zu lassen und bei Vorliegen eines Mangels nach Absprache mit dem behandelnden Arzt eine Supplementierung zu beginnen. 


Quellen: