Fußreflexzonenmassagen bei Regelschmerzen

 

Was ist eine Fußreflexzonenmassage?

Die Fußreflexzonenmassage ist eine vom amerikanischen Mediziner Dr. William Fitzgerald (1872–1942) entwickelte Art der Fußmassage, bei der bestimmte Reflexpunkte der Fußsohle, des Füßrückens sowie der Fuß-Außenseiten mit der Hand stimuliert werden, um Beschwerden bzw. Schmerzen in anderen Körperarealen/Organen zu lindern.

Angenommen wird bei dieser ganzheitlichen Behandlungsform, dass alle Körperteile miteinander in Verbindung stehen und der gesamte menschliche Körper und seine Beschwerden sich in den Füßen widerspiegeln:  Fitzgerald unterteilte den gesamten Körper in zehn senkrechte Bereiche (Zonen) und übertrug diese jeweils auf die Füße. Jede dieser auf die Füße übertragenen Zonen steht damit – in der Theorie – in Verbindung mit einem bestimmten Körperareal und repräsentiert eine “Reflexzone”. 

Bei Vorliegen vom Schmerzen soll nun durch eine Druckmassage dieser Reflexzonen eine verbesserte Durchblutung der verbundenen Körperareale und damit eine Linderung der Beschwerden erreicht werden. 

Fußreflexzonenmassage bei Regelschmerzen 

Dass eine eindeutige Verbindung zwischen den Körperarealen und Fußreflexzonen besteht konnte bislang (noch) nicht wissenschaftlich bewiesen werden. Dennoch gibt es Studien, die über den positiven Effekt von Fußreflexzonenmassagen auf unterschiedlichste Beschwerden berichten – unter anderem auf die Dysmenorrhö (Regelschmerzen):

So wurde in einer kleinen Vergleichsstudie bei 15 von 30 Probandinnen mit primärer Dysmenorrhö eine Fußreflexzonenmassage für drei Tage die Woche während eines Zyklus durchgeführt. Das Ergebnis zeigte eine signifikante Verbesserung der Schmerzintensität und Schmerzdauer, eine Reduktion der Schmerzmitteleinnahme sowie –damit verbunden – eine Erleichterung für die Betroffenen bei sportlichen und sozialen Aktivitäten. Auch wurde festgestellt, dass menstruationsbedingte Symptome nach der Behandlung und sogar im darauffolgenden Zyklus abnahmen.

In einer quasi-experimentellen Studie mit 68 Teilnehmerinnen mit primärer Dysmenorrhö wurden die Probandinnen in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe erhielt zehn Sitzungen Fußreflexzonenmassagen á 40 Minuten – die andere Gruppe erhielt 400mg Ibuprofen für drei Tage alle acht Stunden. Die Interventionsgruppe, die die Fußreflexzonenmassage erhielt, zeigte im Vergleich zur Ibuprofen-Interventionsgruppe eine stärkere Reduktion der Intensität und Dauer der Menstruationsbeschwerden.

Auch bei zum ersten Mal schwangeren Frauen (Primigravida), konnte in einer randomisierten kontrollierten Studie mit 80 Teilnehmerinnen (40 Teilnehmerinnen in Interventionsgruppe, 40 in Kontrollgruppe) durch eine 40-minütige Fußreflexzonenmassage eine signifikante Reduktion der Schmerzintensität, Wehendauer sowie des Angstniveaus nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung

Die Theorie der Fußreflexzonenmassage konnte bislang nicht wissenschaftlich belegt werden, dennoch gibt es viele positive Erfahrungsberichte und einige Studien, die den positiven Effekt dieser Behandlungsform bei bestimmten Krankheitsbildern unterstreichen.

Da es sich bei dieser Fußreflexzonenmassage um eine nicht-invasive, nebenwirkungsfreie und einfach durchzuführende Behandlung handelt, kann jeder selbst für sich auszuprobieren, ob es in Bezug auf Schmerzen hilfreich ist oder nicht.

Quellen:

Comparison of Reflexology and Connective Tissue Manipulation in Participants with Primary Dysmenorrhea

Comparing the effects of reflexology methods and Ibuprofen administration on dysmenorrhea in female students of Isfahan University of Medical Sciences

The Effect of Foot Reflexology on Anxiety, Pain, and Outcomes of the Labor in Primigravida Women