Herzinfarkt bei Frauen – warum Gendermedizin wichtig ist
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind schon lange kein reines “Männerproblem” mehr. In Bezug auf die Mortalität (Sterblichkeit) spielen sie eine mindestens ebenso große Rolle bei Frauen:
Wenn von typischen Symptomen eines Herzinfarktes (sogenannten Myokardinfarktes) die Rede ist, so handelt es sich in aller Regel um die für Männer typischen Symptome dieser Erkrankung. Hierzu gehören: ein akut einsetzender Schmerz hinter dem Brustbein, häufig mit Ausstrahlung in die linke Seite des Brustkorbes sowie den linken Arm.
Frauen jedoch haben beim Herzinfarkt häufig andere Symptome bzw. nehmen einen Herzinfarkt häufig anders wahr. Typisch sind bei Frauen vor allem ein Druckgefühl hinter dem Brustbein, Übelkeit und Erbrechen, Atemnot, Schmerzen im Oberbauch oder im Schulter-, Rücken- und Unterkieferbereich.
Eine Unkenntnis in Bezug diese Andersartigkeit der Symptome bei Frauen hat oftmals fatale Folgen für die Betroffenen: Wenn sie einen Herzinfarkt erleiden werden sie, im Vergleich zu gleichaltrigen Männern, erst Stunden später in die Notaufnahme eingeliefert (im Durchschnitt mehr als vier Stunden nach Auftreten der ersten Symptome eines Herzinfarktes), wodurch sie auch häufiger an ihrem Herzinfarkt versterben.
Damit dies in Zukunft nicht mehr passiert, ist eine adäquate Aufklärung wichtig. Durch die Gendermedizin werden geschlechterspezifische Unterschiede bei Erkrankungen identifiziert und thematisiert. Betroffene und ihr Umfeld lernen dadurch mögliche Symptome richtig einzuordnen und rechtzeitig entsprechende Hilfe zu rufen, wenn sie diese (bei sich bzw. anderen) bemerken.
Quellen: