Kurzsichtigkeit – die Rolle von Tageslicht im Kindesalter

 

Bei der Kurzsichtigkeit (Myopie) ist die Brechkraft des Auges zu groß und im Verhältnis dazu das Auge (bzw. der Augapfel) selbst zu lang, sodass aus der Ferne kommende Strahlen schon vor der Netzhaut vereinigt werden – statt auf der Netzhaut. Dies führt dazu, dass weit entfernte Objekte unscharf auf der Netzhaut abgebildet.

Neben Naharbeit stellt eine geringe Tageslichtexposition einen wichtigen Risikofaktor für die Entstehung der Kurzsichtigkeit im Kindesalter dar:

Bei Normalsichtigen endet das Wachstum des Augapfels bereits zwischen dem sechsten und neunten Lebensjahr. Wächst der Augapfel weiter, ensteht eine Kurzsichtigkeit. Eine Tageslichtexposition von 1-2 Stunden pro Tag im Kindesalter wirkt sich jedoch positiv auf die Entstehung und Progression der Kurzsichtigkeit aus: Untersuchungen mit Tiermodellen zeigen nämlich, dass durch helles Licht der Neurotransmitter Dopamin in der Netzhaut freigesetzt wird, welches das Größenwachstum des Augapfels hemmt.

Quellen:

The myopia boom

Prävalenz von Kurzsichtigkeit und deren Veränderung bei Kindern und Jugendlichen

Handbuch Anatomie, Bau und Funktion des menschlichen Körpers, E.-J.Speckmann & W. Wittkowski, 21. Auflage, Elsevier. Bauelemente des Nervensystems